Beispiele für Überlastung und Erschöpfung

Diese Menschen stehen exemplarisch für viele Kundinnen und Kunden mit Erschöpfungszuständen in den unterschiedlichsten Stadien:

  • Frau M. ist zerrissen zwischen ihrer Arbeit als freiberufliche Rechtsanwältin und ihrer Verantwortung als Mutter. Sie reibt sich damit auf, in allen Lebensbereichen perfekt funktionieren zu wollen. Im Coaching hat Frau M. gelernt zu akzeptieren, dass ihre Kräfte begrenzt sind. Ein schmerzhafter Prozess, durch den sie jetzt wieder zu mehr Lebensfreude gefunden hat.
  • Herrn L. hat mit 27 Jahren begonnen, voller Engagement als Informatiker in einer Start-up-Firma zu arbeiten. Mit großem Enthusiasmus hat er acht Jahre lang über zehn Stunden täglich gearbeitet. Lange Zeit hat er die Firma als eine große Familie erlebt, in der er alle seine Bedürfnisse befriedigen konnte. Mit 35 Jahren hat er starke Zweifel, ob er von seiner Firma das zurückbekommt, was er investiert hat. Eine innere Stimme wird immer lauter, mit der er sich fragt, ob er nicht am Leben vorbeigelebt hat. Schlafstörungen, gereizte Stimmung und Magenprobleme dominieren sein Leben zunehmend. Herr L. hat diese Notsituation zum Anlass genommen, sich im Coaching entscheidenden Fragen zu widmen: Was möchte er eigentlich vom Leben? Was ist ihm wirklich wichtig? Was hat er in den letzten Jahren vernachlässigt? Und die wichtigste Frage: Wie soll sein Leben weitergehen? Im weiteren Verlauf hat Herr L.  seinem Leben eine entscheidende Wende gegeben. Er arbeitet weiterhin in seiner Firma, hat seine Aufgabengebiete mit seinem Chef und seinen Kollegen klar abgegrenzt, arbeitet einen normalen 8-Stunden-Tag und holt sich regelmäßig Feedback von seinem Chef. Eine weitere Erkenntnis des Coaching war, dass Herr L. das Thema Partnerschaft in den letzten Jahren vollkommen vernachlässigt hat, obwohl Partnerschaft und Kinder zu seinem Lebensentwurf gehören.
  • Frau K. hat sich als Psychotherapeutin jahrelang mit großem Einsatz der Behandlung von Menschen mit schweren psychischen Problemen gewidmet. 10 Jahre lang hatte sie nur gegeben und selber nichts bekommen. Schleichend hat bei ihr ein Prozess eingesetzt, bei dem sie gemerkt hat, dass sie immer weniger Befriedigung bei Ihrer Arbeit erlebt, emotional weniger beteiligt ist und Ablehnung ihren Patienten gegenüber verspürt. Sie empfand Widerwillen, in ihre Praxis zu gehen. Für Frau K. war es ein sehr schwieriger Prozess, Hilfe anzunehmen. Sie war es gewohnt, in der Position der Helferin zu sein, und hatte große Mühe, in Kontakt mit ihrer hilfebedürftigen Seite zu kommen. Sie ist seit zehn Jahren geschieden und ihre beiden großen Kinder sind bereits aus dem Haus. So lebt Frau K. allein und hat jeden Tag acht Patientinnen und Patienten behandelt. Abends war sie zu müde, um sich noch mit Freunden zu treffen, und ist nur noch vor dem Fernseher eingeschlafen. Im Coachingprozess fand sie heraus, dass sie ihre Bedürfnisse lange vernachlässigt hat. Schritt für Schritt entdeckte sie lange verschüttete Wünsche und Bedürfnisse wieder. Frau K. hat so zu ihrer Lebendigkeit zurückgefunden. Nachdem sie eine dreimonatige Weltreise (ein lang gehegter Traum) gemacht hatte, fing sie danach wieder an zu arbeiten und entdeckte auch Liebe zu ihrem Beruf und zu ihren Patient*innen wieder.